Über meine Kunst

Die Abenteuerreise in die Malerei beginnt mit der weißen Fläche der Leinwand, des Papiers. Die ersten Berührungen entstehen, mit Farben, Linien, Sand, Asche…. eine Komposition erwacht, Farbklänge werden sichtbar, immer geführt von einer inneren Idee, einem äußeren Suchen, einem Dialog zwischen mir und dem, was da vor meinen Augen entsteht.

Ein Prozess des Vertiefens, Aufgebens, Spielens, Chaotisierens, Neuerfindens beginnt. Es ist eine Reise ins neu zu entdeckende, Werdende.

Im nicht-gegenständlichen Malprozess werden die Farben und Formen zu malerischen Gegenständen, die befreit von der Abbildung realer Gegenstandsbezogenheit, neue Sichtweisen ermöglichen. Die Mittel der Malerei wie Farbe, Form, Fläche, Linie, Komposition begegnen sich in einem schöpferischen Prozess, der wie folgt beschrieben werden kann:

Die Linie bewegt sich ungestüm über die weiße Fläche, explosiv, Richtungen wechselnd, malerische Gebilde erfindend, verlässt sie das Bildformat und wandert in den realen Raum.

Farbige Flächen treten hinein, schieben sich von rechts, links, oben, unten bedächtig in diese linear bewegte Welt, schaffen Ruhe und Ordnung. Sie erzeugen farbige Klänge, die die Linien bekräftigen, überlagern, zurücknehmen.

Die Farbe bringt Wärme, Kraft oder Zurückgenommenheit. Sie tritt materiell deckend, dicht oder transparent, lasierend, oder durchsichtig auf.

Bildebenen entstehen, eine räumliche Gliederung, die Zweidimensionalität der Leinwand scheint aufgehoben zu werden. Lichträume hinter Finsternissen, Helligkeiten vor farbigen Ereignissen.

Schriftfragmente können auftauchen, als Collage, als Buchstabenteile, inhaltliche Merkpunkte entstehen, rätselhaft, erhellend, vielleicht den inneren Ideenraum bezeichnend, der dem malerischen Prozess zu Grunde liegt.

Eine neue malerische Idee wurde geschöpft, gefunden im bewegten Wandern, zwischen inneren und äußeren Welten.